Auslandspraktikum in Torbay

Reportage von
Gast

Torbay ist eine große Bucht an der Südküste von Devon, die für ihre wunderschönen langen Sandstrände, atemberaubenden Aussichten und roten Sandsteinfelsen bekannt ist. Sie wird als die Englische Riviera bezeichnet und gehört somit zu einer der schönsten Urlaubsregionen der Engländer und auch vieler Touristen. Torbay besteht aus den drei unterschiedlichen Urlaubsorten Torquay, Paignton und Brixham, in denen es viel zu sehen und zu erleben gibt.

Hallo ihr Lieben.

Ich berichte euch heute von meinem 3-monatigen Auslandsaufenthalt in Paignton, einem der 3 Urlaubsorte der Torbay im Süden Englands.

Paignton bildet die Mitte der Torbay und liegt somit zwischen Torquay und Brixham. Diese Orte erreicht man von Paignton aus über die Straßen ganz einfach mit dem Bus oder auch über einen Spaziergang entlang der Küsten und den wunderschönen Stränden der Torbay. 

Hier ein paar Bilder von den schönen Stränden und den süßen kleinen Strandhäuschen, die vorallem in Paignton oft zu sehen sind. 

 

Die Strandhäuschen in Paignton.

Der Pier in Paignton.

Strand auf dem Weg nach Brixham.

Die Busse nach Brixham oder Torquay fahren oft. Es gibt in jeder Stadt nahe der großen Busstationen, Informationsstellen, in denen man Flyer der einzelnen Busse bekommt. In diesen sind alle Zeiten aufgeführt. Anfangs war ich etwas verwirrt, da ich nicht alle Bushaltestellen finden konnte und ich somit nicht genau wusste, wo der Bus langfährt und ich aussteigen muss. Mit der Zeit wurde es dann besser, da man sich schon besser auskannte. Außerdem habe ich schließlich auch Google Maps verwendet, was mir sehr gut weiterhalf. Wie Clara schon in ihrem Bericht schrieb, ist es immer gut, wenn ihr eure Hand raushaltet, sobald euer Bus kommt, damit der Busfahrer auch anhält. Hier ist es nämlich nicht üblich an jeder Haltestelle zu stoppen.

Es gibt auch verschiedene Bustickets zu kaufen. Wenn ich wusste, dass ich in der Woche viel fahre, hat sich das Mega-Rider Ticket gelohnt für 18 Pound. Ansonsten zahlt man für ein Day-Rider Ticket 5 Pound und für ein Night-Rider-Ticket (nach 19 Uhr) 3 Pound. Mit diesen Tickets kann man dann jeden Bus nutzen und auch überall in Devon umher fahren, was natürlich super ist, da man so gut rum kommt.

Mein Auslandsaufenthalt begann am 8. Oktober. Ich war schon 2 Wochen vorher da und habe mit meiner Tante Urlaub gemacht. 1 Woche waren wir in London und die andere in Torquay, damit ich die Gegend schon etwas kennenlernen kann. Das hat mir natürlich sehr weitergeholfen und mir auch etwas meine Unsicherheit genommen. Wir waren in Brixham, beim Eden-Projekt, in St. Ives, Penzance, Exeter, Cockington und natürlich in Torquay und Paignton. Hier mal ein paar Bilder davon. St. Ives ist wirklich empfehlenswert. So ein schöner Ort mit einem wunderschönen Strand.

 

Das Eden Projekt.

Strand in St.Ives

Cathedral in Exeter

Torquay

Die Frau, bei der wir in Torquay übernachtet hatten, hat mich mit meinem ganzen schweren Gepäck nach Paignton zu meiner Gastafamilie gebracht, was ich wirklich sehr nett fand. 

Ich war ziemlich aufgeregt, weil ich vorher nie so lange alleine bei fremden Leuten gewohnt habe. Ich hatte mein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad, worüber ich mich sehr freute. Meine Gasteltern und Gastschwestern waren so herzlich und taten alles dafür, dass ich mich bei ihnen wohl fühlen kann. Meine Gasteltern fragten mich auch öfter, ob ich sie beim Spazieren gehen begleiten oder mit ihnen in die Stadt kommen möchte. Dieses Angebot nahm ich immer dankend an.

Die ersten 3 Wochen besuchte ich die Sprachschule in Paignton-die LAL Language school. Am ersten Tag zeigen die Lehrer einem die Schule und man muss einen Test schreiben, der aus ein paar Grammatik-Aufgaben, einer Schreibaufgabe und einem 5-minütigem Gespräch besteht. Danach wird man seinem Sprachniveau nach in die jeweilige Klasse eingeteilt. Für mich haben sie eindeutig die richtige Klasse ausgewählt. Ich hatte so eine tolle Lehrerin und sehr sympathische Klassenkameraden aus vielen verschiedenen Ländern-Spanien, Türkei, Italien, Saudi-Arabien und Kolumbien. Wir haben uns auf Anhieb super verstanden und hatten jeden Tag eine Menge Spaß. In den Pausen lernt man auch weitere Leute kennen. Auch der Unterricht war so locker und sehr effektiv. Ich habe viel dazu gelernt. Am Nachmittag kann man dann noch an unterschiedlichen Kursen teilnehmen. Ich habe die Nachmittage meistens damit verbracht, meine Hausaufgaben zu machen, da wir jeden Tag welche auf hatten und das Gelernte zu vertiefen. Natürlich wollte ich auch etwas Freizeit haben. Die 4 Stunden am Vormittag haben vollkommen ausgereicht. 

Die Schule bietet auch wöchentlich ein neues Programm an. Es wird jeden Tag etwas unternommen. Ich wollte natürlich viel von Südengland sehen und habe mich desöfteren in die Liste eingeschrieben, wenn es nicht zu teuer war. Ich war mit in Bath, im Dartmoor und in Plymouth. Es waren sehr tolle Ausflüge. Einige Touren kann man aber auch auf eigene Faust machen und sich das Geld sparen. Man wird nämlich meistens nur hingefahren und bekommt eine kleine Guidetour. Jedoch würde man aber alleine auch nicht überall hinfahren. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst.

 

Bath

Dartmoor

Auch nach der Schule bin ich mit einigen meiner Schulkameraden in Kontakt geblieben. Wir haben uns denn ab und an mal getroffen, waren z.B.im Kino hier in Paignton. Paigtnon hat ein schönes Kino und montags kostet es nur 3,99 Pound. Außerdem waren wir auch manchmal Essen. Hier ist auf jeden Fall für jeden etwas dabei, ob Veganer, Vegetarier oder Fleischliebhaber. Da ich Selbstverpflegung gewählt hatte, habe ich mir dann auch mal ein schönes Essen im Restaurant gegönnt.

Des Weiteren haben wir in Plymouth die Bonfire Night mit erlebt. Die fand beim Leuchtturm statt. Es ist wie auf einem Rummel.Menschenmassen, die auf das große Lagerfeuer und Feuerwerk warten. War auf jeden Fall mal sehenswert.

 

Bonfire-Night in Plymouth

Nach den 3 Wochen begann dann mein 8-wöchiges Praktikum an der White Rock Primary School als Teaching Assistant in dem Kindergarten. Die Schule und auch der Kindergarten sind sehr schön. Am ersten Tag wurde ich von Debra, einer Vertreterin der Organisation TTPL hier vor Ort ,empfangen. Sie hatte mir einige Sachen erklärt und mich an eine Verantwortliche des Kindergartens übergeben, die dann alles weitere mit mir klärte und mich in den Kindergarten führte.

Die ersten Wochen verliefen ziemlich chaotisch, da ich keinem wirklich vorgestellt wurde und nicht wusste, was nun meine Aufgaben sein werden und was ich zu beachten habe. Nach einigen Wochen Interaktion und natürlich auch ständigem Nachfragen habe ich dann auch endlich mal einen kleinen Einblick bekommen. Ich war immer sehr daran interessiert, mich gut in das Team integrieren zu können und auch gute Arbeit zu leisten. Schließlich war es auch mein Ziel, die Kinder und ihre Bedürfnisse gut zu verstehen, um immer besser mit ihnen interagieren zu können. Ich muss sagen, dass ich in diesem Kindergarten mein Englisch verbessern konnte, da ich erstens viel von den Kindern gelernt habe und auch von den Erziehern, wenn sie den Kindern etwas beigebracht haben. Auch wenn der Kontakt zu den Erziehern nicht so da war, was wahrscheinlich größtenteils an der Sprachbarriere lag, habe ich mich in dieser Einrichtung wohl gefühlt und die Kinder sehr ins Herz geschlossen und schließlich auch einiges mitnehmen können.

Ein Kindergartentag sah wie folgt aus: Zuerst musste ich mich am Eingang einschreiben und bekam meine Besucherkarte, dann bin ich in den Kindergarten gegangen und habe geschaut, was für den Tag auf dem Plan stand (sie hatten nämlich immer eine Liste hängen). Danach habe ich mich umgeschaut und mich zu Kindern gesellt und mit ihnen gespielt. Um ca. 9.30 Uhr gab es dann einen Morgenkreis. Alle wurden begrüßt und die Leiterin zählte alles auf, was die Kinder an dem Tag machen können. Danach war dann wieder Spielzeit. Wenn die Leiterin die Glocke läutete, wurde gemeinsam aufgeräumt und danach wieder zusammen gefunden. Entweder wurde nun gesungen, vorgelesen oder ein Video geschaut. Danach ging es dann zum Hände waschen und anschließend zum Essen. Ab 12 Uhr hatte ich dann auch eine halbe Stunde Mittagspause. Danach war wieder Spielzeit bis um 13 Uhr. Dann gab es die Nachmittagsrunde. Hier wurde auch wieder gesungen, vorgelesen oder ein Lernvideo geschaut. Danach war wieder Spielzeit. Ich hatte die Aufgabe, die Kinder bei ihren Lernprozessen zu unterstützen und von den anderen Erziehern zu lernen.  

Die Organisation hat mir nicht nur die Sprachschule und das Praktikum verschafft, sie hat sich auch noch um einen Teil meines Freizeitprogrammes gekümmert. Jeden Dienstag und Donnerstag gab es Treffen mit den anderen Praktikanten aus der Umgebung. Dienstag sind wir immer in eine Bar gegangen und haben dort für 2-3 Stunden mit einem Vertreter der Organisation zusammen gesessen. Danach konnte man dann entscheiden, was man noch machen möchte. Ich habe mich dann immer an die Leute gehalten, die ich gerade so kennen gelernt hatte. Später hatte man ja denn schon seine Gruppen, mit denen man öfter etwas zusammen gemacht hat.

Für den Donnerstag gab es immer ein anderes Programm und das war kostenlos. Wir sind ins Kino gegangen, in Freizeitparks, hatten Cream Tea, eine Halloween Party mit Karaoke, waren im Dartmoor, bowlen und hatten ein Christmas-Tapas-Dinner. Sie haben sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen und natürlich konnte man auch Wünsche äußern. 

 

Living Coast

Auf jeden Fall kann ich jedem empfehlen, der es lieber ruhig mag und gerne von der Natur umgeben ist, Torbay zu wählen. Es ist wirklich eine schöne Zeit hier gewesen. Man lernt viele neue Leute kennen, die Leute der Organisation hier vor Ort sind total lieb und kümmern sich um alles, wenn es Probleme gibt bei dir und man kann hier so viel erkunden und erleben. Die Landschaft hier ist wunderschön und wer trotzdem manchmal etwas Aktion braucht-Torquay hat richtig tolle Restaurants und Clubs, sodass man auch gut ausgehen und feiern kann und auch eine kleine Einkaufsmeile zum shoppen, wie Primarkt, H&M,New Look,usw. 

Ich hatte auch richtig Glück mit dem Wetter. Die Sonne hat bis Anfang November noch kräftig geschien. Erst Mitte November wurde es eher wechselhaft. 

Alles in allem hatte ich eine wunderschöne Zeit hier.

Liebe Grüße

Eure Anne