Bildungsurlaub Málaga

Reportage von

Nach langem Lockdown verbrachte ich nun, als die Beschränkungen aufgehoben wurden, zwei Wochen Bildungsurlaub in Málaga. Das bedeutete viel Unterricht und mühsames Wiederauferstehenlassen meiner Spanischkenntnisse aus der Schule, aber auch tolle Ausflüge in die Umgebung und noch einmal zwei Wochen Sommer, bevor in Deutschland der Herbst begann.

Mein Flug ging um sechs Uhr morgens von Berlin, deshalb war ich sehr früh in Málaga. Das gab mir Zeit, am ersten Tag (bevor am Montag der Unterricht begann) die Umgebung etwas zu erkunden. Ich zog in mein Zimmer im Club Hispanico - auf dem Foto sieht man den Blick von meinem Balkon. Danach lief ich los und ging etwas spazieren - es was sehr heiß und ich habe nicht lange durchgehalten, weil die Umgebung eher hügelig ist und man schon ziemlich oft bergauf laufen muss. Es gibt ein Aldi in der Nähe, was ich lustig fand - ich bin hingelaufen und es war praktisch nur bergauf :') Es gibt einen nähergelegenen Supermarkt direkt an der Schule, den ich daher mehr empfehlen würde.

 

Ich hatte Halbpension gebucht und konnte deshalb jeden Morgen (von Montag bis Freitag) im Restaurant frühstücken. Es gab ein Buffet mit reichlich Auswahl, die Croissants waren sehr lecker! Auch mittags konnte ich dort essen, musste es dann aber bezahlen, weil ich es nicht so gebucht hatte. Im Hotel und Restaurant kann man nur bar bezahlen, also nehmt auf jeden Fall genug Bargeld mit, auch falls ihr Ausflüge dazubuchen wollt! Ich habe keinen Geldautomaten gefunden, bei dem ich ohne Gebühren Geld abheben konnte.

Mein Lieblingsort war die Terrasse der Schule. Man konnte dort essen, Hausaufgaben machen, nachmittags einen Kaffee mit anderen trinken... Ich war außerhalb der Saison dort, weshalb das Restaurant abends nicht aufhatte, aber ich stelle mir vor, dass es abends erst recht superschön dort wäre. Man hat einen tollen Blick auf die Umgebung.

Der Unterricht war durchaus anspruchsvoll. Ich war im Niveau B2.2 und im Superintensivkurs, sodass ich sechs Stunden pro Tag Unterricht hatte. Wir waren immer zwischen 2 und 10 Leuten und es wurde viel Wert auf Konversation gelegt. Die zwei Extrastunden nachmittags, die man nur im Superintensivkurs hat, waren reine Konversationsstunden, die mir sehr viel Spaß gemacht haben! Arbeitsmaterial wurde von der Schule gestellt, aber nehmt euch was zu schreiben mit. Am Ende der Woche gibt es einen kleinen Test (zumindest gab es den in meiner Gruppe), um zu sehen, ob man in der kommenden Woche auf diesem Niveau fortfahren kann oder nicht.

Der erste Ausflug, den ich mitgemacht habe, war ein Rundgang durch Málagas Künstler*innenviertel, in dem es viel Street Art zu bewundern gibt. Der Leiter der Tour war ein Lehrer der Schule, der sich sehr gut auskannte. Auch das Museum für Arte Contemporáneo war den Besuch wert! (Und Museen sind klimatisiert!) Ins Museo Pablo Picasso habe ich es leider nicht geschafft, aber die Schlangen waren immer sehr lang, von daher nehme ich an, es ist einen Besuch wert.

Es ist auch schön, an manchen Nachmittagen frei zu haben, um die Stadt allein zu erkunden. Eine Mitschülerin und ich sind oft in die Stadt gefahren, um Dinge zu kaufen oder anzusehen. Oben sieht man den wunderschönen Blick auf Málaga von Gibralfaro aus - man kann auch mit dem Bus hochfahren ;) Besorgt euch eine Zehn-Fahrten-Buskarte in einem Tabakwarenladen. Sie kostet 10 Euro und das war es wert! Es gibt auch eine Hop-on-Hop-Off-Tour, die teurer ist, aber auch bequem für einen Tag. Nehmt einen Fön mit, falls ihr lange Haare habt, denn im Hotel gab es keinen (und unsere erste Stadt-Tour hatte das Ziel, einen Fön zu kaufen, haha). Málagas Altstadt ist gut zu Fuß zu erkunden - es ist ziemlich verschachtelt, aber fast alles ist Fußgängerzone.

Nicht zu vergessen ist auch der hoteleigene Pool, den nur Gäste des Club Hispanico benutzen dürfen. Ich selbst hatte so viele Aktivitäten geplant, dass ich kaum Zeit dafür hatte, aber gerade, wenn man länger da ist, findet man dort bestimmt eine ruhige Minute! Das Hotel insgesamt ist sehr malerisch und hübsch bepflanzt (und gleich nebenan ist ein Waldstück, das geschützt ist, weil dort Chamäleons leben!)

Mein erster Tagesausflug war nach Córdoba, was ich wirklich empfehlen kann. Wir hatten einen privaten großen Autobus und haben einen ganzen Samstag dort verbracht. Angefangen haben wir mit einer Führung durch die Kathedrale/Moschee, auf Spanisch, was eine super Übung war - und danach hatten wir reichlich Zeit, um die Stadt selbst zu erkunden. Ich habe tolles Olivenöl gekauft und einige Mitbringsel für meine Freunde und Familie!

Falls ihr Postkarten verschicken wollt: Briefmarken gibt es in Tabakwarengeschäften. Vermutlich auch in der Post, aber die hat praktisch nie zu Zeiten auf, wo irgendjemand Zeit hat ;)

Der nächste größere Ausflug ging nach Frigiliana und Nerja, zwei nahe gelegene Orte, die beide Postkartenmotive sein könnten. Sie sehen fast unecht aus, so hübsch sind sie! Frigiliana liegt in den Bergen, daher hat man diesen tollen Blick ins Tal und aufs Meer. Einige haben auch an einer Weinverkostung dort teilgenommen.

Nerja gilt als "Balkon Europas" und ist einer der schönsten Orte, an denen ich je war. Man kann praktisch aufs Meer hinauslaufen und hat einen Rundumblick aufs Meer und die Küste. Wir waren abends da und der Sonnenuntergang war beeindruckend! Wenn ihr Fotografie mögt, solltet ihr versuchen, Nerja zu besuchen.

Katzen sieht man überall ab uns zu - eine in Frigiliana, zwei an der Schule, einige einfach auf der Straße. Das Foto hier habe ich am letzten Tag gemacht, als ich gepackt habe - diese Katze war sehr neugierig auf das Fenster der Rezeption, das hinter dem Busch ist. Viele Leute reisen Samstags ab, also findet ihr bestimmt jemanden, mit dem ihr euch ein Taxi teilen könnt - ich habe sogar zwei gefunden! Am Flughafen kann man auch gut Zeit totschlagen - er ist übersichtlich, aber es gibt viele Geschäfte und Cafés.