Meine Französisch-Kenntnisse in Frankreich aufzupolieren war mir nicht exotisch genug - genauso gut (und besser) lässt sich dies doch auch in der zweitgrößten Stadt Kanadas bewerkstelligen? Mit 1,7 Mio. Einwohnern ist Montréal die zweitgrößte frankophone Stadt auf der Welt (nach Paris), das pulsierende Herz der Provinz Québec und ein ganz besonderes Stück Nordamerika.
Erst einmal ein wenig Allgemeines zu Montréal (für alle, die noch nicht so viel drüber gehört haben):
Montréal ist eine KOSMOPOLE im Sinne des Wortes: in der Stadt selbst leben rund 1.7 Mio. Menschen; im gesamten Ballungsraum sind es ca. 4 Millionen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Montréal die größte Stadt Kanadas und auch dessen Wirtschafts- und Finanzzentrum. (Erst ab 1950 fing Toronto an, so stark zu wachsen, dass es schließlich Montréal vom ersten Platz verdrängte.) 65% der in Montréal lebenden Einwohner sind frankophon, 12 % anglophon und 23 % haben eine andere Muttersprache; der größte Teil der Montréalais spricht sowohl Französisch als auch Englisch auf einem hohen Niveau - bei Verständigungsproblemen kann also oft einfach z. B. auf Englisch übergewechselt werden.
Montréal liegt auf dem 45. Breitengrad (also ugf. auf der Höhe von Norditalien); bedingt durch das Kontinentalklima sind die Winter sehr kalt (-10 °C bis -20 °C) und die Sommer warm bis heiß (25 °C bis 35 °C). Das Stadtgebiet Montréals erstreckt sich über die gleichnamige Insel, welche wiederum mitten im St.-Lorenz liegt. Dieser Strom (für eine andere Bezeichnung ist er einfach zu groß) ist einer der Abflüsse der Großen Seen und hat auf der Höhe von Montréal schon eine beachtliche Breite von einigen hundert Metern. Noch weiter östlich, hinter Ville de Québec, wird er dann schnell mehrere Kilometer breit und das darin fließende Wasser salzig von dem bei Flut hineindrückenden Meer.
Montréal ist eine der ältesten Städte Nordamerikas: 1642 wurde sie gegründet. In einigen Bereichen der Innenstadt stehen auch heute noch Gebäude, die bereits mehr als 150 Jahre alt sind (in Nordamerika eher eine Seltenheit). Wer dort also Heimweh nach verwinkelten Straßenzügen und Kopfsteinpflaster verspürt, kann selbige in Vieux Montréal besuchen gehen. Wer allergisch auf Touristen reagiert, sollte dies allerdings nicht am Wochenende tun...
Die Stadt weist ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz auf (Vorortzüge, U-Bahn und ein dichtes Busnetz). Eine wunderbare Ergänzung bzw. Alternative im Innenstadtbereich sind die zwischen April und Oktober aufgestellten BIXI-Fahrräder: ein leicht zugängliches und vielgenutztes Leihsystem für jedermann. Will man die Stadt mal verlassen, stehen Bahn und Bus mit schnellen und günstigen Verbindungen nach Toronto, Ottawa, Ville de Québec, New York, etc. zur Verfügung.
So viel also zu den elementarsten Daten und Fakten. Was genau macht aber nun den (wie ich finde) spröden Charme dieser Stadt aus? Warum erscheint sie so sympathisch und lebenswert?
Die Einwohner von Montréal habe ich als sehr offen,herzlich und hilfsbereit empfunden. Durch den hohen Anteil der ‚Neu-Kanadier’ ist man an Leute gewöhnt, die mit Akzent sprechen und behandelt diese mit freundlicher Rücksichtnahme. Nachdem die erste Schüchternheit überwunden ist, lassen sich die in der Sprachschule erworbenen Kenntnisse also ganz wunderbar in der Praxis erproben.
Dank der weit verbreiteten Zweisprachigkeit kann man sich in der Stadt natürlich auch sehr gut mit Englisch ‚durchschlagen‘, aber Vorsicht: man verpasst dann einen Großteil des ganz eigenen Montréal-Flairs. Lässt man sich hingegen auf die frankophone Seite ein, bekommt man weitere, völlig andere Einblicke in das sich in dieser Stadt abspielende Leben.
Grundsätzlich wird sehr positiv registriert, wenn man sich als ‚ZugereisteR’ erst einmal auf Französisch zu verständigen versucht: die frankophonen Einwohner der Provinz Québec sind stolz auf den ihnen eigenen Sonderstatus im ansonsten weitestgehend englischsprachigen Kanada. Sie sind sehr darauf bedacht, ihre kulturelle Einzelstellung zu bewahren und sich zwischen all den anderen vornehmlich englischsprachigen Provinzen zu behaupten. Dementsprechend reichhaltig, bunt und kreativ ist auch die Kunst- und Kulturszene der Stadt: wer Berlin für weltoffen und kreativ hält, hat Montréal noch nicht gesehen! (Ich als Berlinerin darf das sagen. ;-)) Nicht ganz unbeteiligt daran sind auch die in der City stark vertretenen Studenten: mit vier Universitäten und sieben weiterführenden Bildungseinrichtungen ist Montréal eine der Städte Nordamerikas mit der höchsten Studentendichte - ca. 44% der Einwohner sind 35 Jahre und jünger.
Die klimatischen Bedingungen, denen sich die Montréaler ausgesetzt sehen, sind besonders: die kalten, langen Winter sind dicht gefolgt von warmen, hellen Sommern. Nur wer mal einen Winter in der Stadt mitgemacht hat, kann verstehen, warum es die Einwohner mit den ersten Sonnenstrahlen so sehr nach draußen zieht. Selbst die in den Wohnvierteln in Bäumen und Oberleitungen herumspringenden Eichhörner legen ihr Winterfell ab, wenn der Winter dann endlich mal vorbei ist, was durchaus bis April/Mai dauern kann. ZACK!, kommt plötzlich Sonne satt: die Schneeberge schmelzen, die Stadt wird grün und bunt und alles strömt auf die Straßen und in die Parks. Das Stadtbild wandelt sich so stark, dass ein Wiedererkennen der grau-braun-weißen Winterversion Montréals kaum möglich ist. Viele Cafés installieren Außensitzbereiche, Straßenfeste und Festivals folgen eng getaktet eins aufs andere - la vie est belle.
Ein Beispiel hierfür ist der östliche Teil der rue St. Catherine (siehe Foto), der in den wärmeren Monaten des Jahres zur Fußgängerzone wird. Diese wird dann Jahr für Jahr weithin sichtbar mit regenbogenbunten Kunststoffbällen überspannt - ein untrügliches Zeichen für den nahenden Sommer. Und ja: die St. Catherine ist DIE Strasse der LGBTQ+ Community von Montréal, was auch unschwer an der nahegelegenen Métro-Station Beaudry ablesbar ist. Die sechs Säulen oberhalb des Eingangs ergeben das ganze Jahr hindurch einen Regenbogen. Vive la différence!
Die klassischen Wohnviertel Montréals bestehen aus zwei- bis dreigeschossigen Häusern, deren obere Geschosse über außen liegende, stilvoll gewendelte Treppen erschlossen werden. Im Winter bedeutet dies natürlich zusätzliche Arbeit: will man morgens aus dem Haus, muss man erst einmal den oft über Nacht frisch gefallenen Schnee beräumen. Tut man's nicht, gibt’s keine Post. Die Briefkästen finden sich meist unmittelbar neben der Wohnungseingangstür und die Postboten somit wahre Leistungssportler - sie betreten aber nur geräumte Treppen.
Eine weitere Besonderheit sind die zwischen den rückwärtigen Gebäudeseiten verlaufenden, kleinen Straßen: die sogenannten Ruelles. Auch von dieser Seite aus kann man Grundstück und Haus betreten - dann aber meist nur die Erdgeschoss-Wohnungen, die oft 'nach hinten raus‘ einen mehr oder weniger gepflegten und genutzten Garten haben. Die oberen Geschosse verfügen oft noch über einen Balkon zu dieser ruhigen Abseite hin. Viele Ruelles werden im Sommer liebevoll von den Anwohnern begrünt und gestaltet - sie sind dann wahre Paradiese. Im Winter meist nicht geräumt, werden die Sträßchen dann zu ziemlichen Rutschbahnen und Buckelpisten: voll festgetretenem und überfrorenem Schnee, manche auch einfach mit Schnee zugeschoben und dann auch für Fußgänger gar nicht mehr zu benutzen. Sobald der Schnee jedoch weg ist, hat man so noch ein zweites, zusätzliches Straßennetz, dass man auf seinen Wegen durch die Stadt nutzen kann.
Den Hausberg Montréals (den Mont Royal) zu erklimmen ist ein Muss: Nicht nur bietet sich von der Kondiaronk-Plattform ein unvergesslicher Blick auf die Wolkenkratzer-Skyline; der sich über den gesamten Hügel erstreckende Park ist auch die grüne Lunge der Stadt und wird in Sommer und Winter fleißig zur sportlichen Betätigung genutzt. Am Lac Castor / Beaver Lake kann man im Winter ganz wunderbar bis in den späten Abend hinein auf einer kleinen Eisfläche Schlittschuhlaufen, im Sommer entspannt man sich bei einem Kaltgetränk mit Blick auf den See. Das am östlichen Ende des Bergs stehende, nachts beleuchtete Kreuz zeugt von der (noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein sehr starken) katholischen Prägung der Stadt.
Fünf Brücken überspannen den St. Lorenz und verbinden Montréal mit dem gegenüberliegenden Südufer. Die anmutigste von ihnen wurde von keinem geringeren als Gustave Eiffel erdacht - auf deren höchsten Punkten sind als Gruß aus Paris kleine Eiffeltürme montiert. Neben dem Autoverkehr können auch Fußgänger und Fahrradfahrer die Brücke überqueren: der atemberaubende Blick, der sich einem hierbei bietet, ist nur schwer zu toppen. Und auch nachts macht die Brücke was her: seit 2017 ist sie mit LED-Leuchten bestückt, die stündlich eine tolle Lichtshow bieten. Da wo der Pariser Eiffelturm aufgeregt glitzert, steigen an der Jacques-Cartier Lichtpunkte lavalampengleich auf und ab und dokumentieren mit unterschiedlichen Farben und Geschwindigkeiten diverse, über den Tag hinweg in der Stadt erfasste Daten.
Montréal ist die Stadt der Restaurants. In keiner Stadt habe ich so viele dieser Einrichtungen gesehen wie hier - gerüchtehalber soll es sogar mehr geben als in New York. Dabei ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas zu haben; die trendigsten Läden sind unschwer an der sich abends davor versammelnden Warteschlange zu erkennen. Konkrete Empfehlungen will ich hier - nicht zuletzt wegen der Schnelllebigkeit des Geschäfts - hier keine aussprechen, einige Besonderheiten der lokalen Küche sollen dennoch Erwähnung finden:
Poutine ist das Nationalgericht Québecs - man nehme ein Pfund Fritten, Bratensoße und Halloumi-artigen Käse und hat dann ein hochkalorisches aber durchaus wohlschmeckendes Gericht. Genau richtig, nachdem man ein paar Stunden durch den Tiefschnee gelaufen ist und/oder drei Bäume gefällt hat.
Bagel sind ein klassisches Montréaler Backwerk und kostengünstig zu haben. Die bekanntesten Bäckereien sind Fairmount und St. Viateur, die Fairmount-Filiale ist wegen ihres rustikalen Betriebs definitiv einen Besuch wert. Die m. E. nach besseren Bagel gibt es aber beim Viateur - um die leckersten Sorten Rosmarin-Meersalz oder Zimt-Rosine zu bekommen, sollte man allerdings vormittags dort vorbeischauen.
Smoked Meat ist eine weitere Spezialität der jüdischen Community Montréals und ist der Verkaufsschlager bei Schwartz’s Delicatessen. Wer Kassler mag, wird Smoked Meat lieben, der wahre Kenner trinkt dazu eine Black Cherry Cola, die im Laden dazu angeboten wird.
Beaver Tails sind ein wichtiges kulinarisches Highlight des anglophonen Kanadas (in Québec heißen sie dann Queue de Castor). Auch in Montréal finden sich einige Filialen der Kette, die definitiv einen Besuch wert sind. Ein frisch ausgebackener Brandteig mit wählbaren Garnierungen - sehr lecker. Die m. E. famoseste Variante mit Zucker, Zimt und Zitronensaft sieht aus wie ein Wiener Schnitzel.
Jedes Jahr Anfang März ist es so weit: die Tage werden länger und sonniger und mit den steigenden Temperaturen fangen die Ahornbäume wieder an, ihren Zuckersaft zu produzieren. Der daraus hergestellte Sirop d'érable findet sich in jedem kanadischen Haushalt und sollte unbedingt probiert werden. Das sich so ankündigende Winterende feiert ganz Québec mit dem Besuch einer Cabane au Sucre, in denen man sich in großen Gruppen zu einem mehrgängigen traditionell-fleischlastigen Menü zusammenfindet. Dort ist es dann voll, warm, laut, es wird gegessen, getrunken, erzählt, gelacht, gesungen… definitiv ein Erlebnis.
Nachdem ich nun nach besten Kräften skizziert habe, warum mir Montréal als eine sehr lebenswerte Stadt erscheint, nun noch ein paar Worte zum eigentlichen Grund meines Aufenthalts dort:
Da ich nicht nur von Ende Februar bis Anfang Juli 2018 in Montréal war, sondern auch im Januar 2017 schon einmal für zwei Wochen dort einen Sprachkurs belegte, kenne ich nun zwei der lokalen Sprachschulen: die im Westen der Innenstadt gelegene EC und die ILSC in Vieux Montréal. Beide Schulen ‚funktionieren‘ sehr ähnlich, die Lehrer und andere Ansprechpartner sind sehr freundlich, haben immer ein offenes Ohr und geben ihr Bestes, einem beim Erlernen der gewählten Sprache (beide Schulen bieten sowohl Englisch als auch Französisch an) zu unterstützen.
Die Kurse sind üblicherweise mit ca. 10 bis 15 Teilnehmern besetzt, die meisten Mitschüler so um die Zwanzig, haben ihr Abi in der Tasche und noch nicht mit dem Studium angefangen, manche haben aber auch schon ihren Hochschulabschluss gemacht, wollen in Kanada weiterstudieren oder gleich ganz immigrieren.
Unterricht ist Mo bis Fr vormittags von 9 bis 12 (mit einer halbstündigen Pause dazwischen) und nachmittags von 13 bis 14.30 Uhr; wer das Vollzeit-Paket gebucht hat, kann auch noch einen weiteren Kurs von 15 bis 16.30 Uhr besuchen. Freitag Nachmittag war grundsätzlich frei und alles durfte schon zu Mittag ins Wochenende starten. Das Hausaufgabenpensum hielt sich in Grenzen, es empfiehlt sich aber dennoch, das am Tag Gelernte etwas nachzubereiten. Alle vier Wochen steigt man in das nächsthöhere Kursniveau auf, muss aber vorher in einem Test nachweisen, dass man den durchgenommenen Stoff auch beherrscht. Sind die Wissenslücken zu groß, dreht man im gleichen Kurs noch eine Extrarunde.
Das alltagstaugliche freie Sprechen kommt im Kurs (so lange man keine Einzelkurse bucht) in der Gruppe zwangsläufig zu kurz, hier helfen Unterbringung bei Gastfamilie, tägliche Interaktion mit Einheimischen oder aber - wie in meinem Fall - ein Praktikum.
Die Organisation der Findung des Praktikumsplatzes lag bei der Sprachschule (in diesem Fall der ILSC): ca. vier Wochen vor Praktikumsbeginn konnte ich aus einer Liste mit ca. zehn Firmen (zum größten Teil NGOs) meine Favoriten benennen, habe einen Lebenslauf und einen ‘Lettre de motivation’ erstellt und dann hieß es: abwarten.
Da ich etwas anderes als Büroarbeit machen wollte, war einer meiner Top drei ‘The Yellow Door’, ein gemeinnütziges Unternehmen, das sich das Zusammenbringen von alt und jung auf die Fahnen geschrieben hat. Dabei sind ‘alt’ Senioren, die in der Innenstadt leben und ‘jung’ Studenten, die etwas Freiwilligenarbeit leisten wollen. Die von der Yellow Door angebotenen Leistungen beinhalten zum Einen wöchentliche kostenlose Aktivitäten, zu denen man sich trifft, wie z. B. Stricken, Kunst, Yoga, Literatur, Schnitzen, Filme. Zum Anderen gibt es das sogenannte Generations-Programm, in dem sich der/die Freiwillige mit einer bestimmten Person ein Mal pro Woche für ein bis zwei Stunden trifft und sich mit dieser unterhält, gemeinsam Besorgungen macht oder etwas zusammen unternimmt.
Die Personen, die diesen Service in Anspruch nehmen, sind meist in ihrer Mobilität eingeschränkt und so sind die wöchentlichen Besuche oder gemeinsame Besorgungen eine willkommene Möglichkeit zum Austausch und diese ermöglichen auch möglichst lange selbstbestimmt zu Hause leben zu können. Duffte Sache, wie ich finde und von der ich nun auch profitiert habe - ‘meine’ beiden Damen, die ich unabhängig voneinander acht Wochen lang besucht habe, waren (natürlich frankophone) Québecerinnen und haben mir neben sehr interessanten Einblicken in ihren Alltag und ihren Lebenslauf auch ein super Sprachtraining beschert.
Ebenso hilfreich war auch mein Telefondienst: zwei Mal pro Woche habe ich eine Liste mit ca. 50 Personen abtelefoniert und über die in den nächsten Tagen anstehenden Aktivitäten informiert. Auch wenn hier nur ca. 25% der Senioren frankophon waren, stellte sich schon bald eine gewisse Unerschrockenheit meinerseits ein und ich wurschtelte mich auch bei Rückfragen ganz gut auf französisch durch. Und wenn man erst einmal merkt, dass man - wenn auch nicht perfekt - in einem Gespräch seinen Part spielen kann, dann gibt das ordentlich Bestätigung und motiviert zum Weitermachen. Das Arbeitspensum lag bei ca. 15-20 Wochenstunden und somit unter dem Gewohnten; diese Lücke wusste ich aber gut mit Lesen, Radio hören, Fernsehen (natürlich alles auf Französisch ;-)) und allgemeinem Entspannen zu füllen.
Und das Fazit?
Meiner Ansicht nach reicht ein Sprachschulbesuch allein nicht aus um eine Sprache zu erlernen - dazu muss man einfach am besten täglich mit Einheimischen interagieren. Wenn ein Schulbesuch oder ein Studium altersbedingt (oder aus anderen Gründen) nicht mehr in Frage kommt, bleibt noch das Praktikum als gute, niedrigschwellige Möglichkeit sich dieser Art des Sprachtrainings auszusetzen.
Die Sprachschule ist erst einmal hilfreich, um für diesen 'Praxischeck’ einen Grundstein zu legen. Dort kann man sich gut akklimatisieren und ‚ankommen‘. Nach den ersten vier Wochen (bzw. wenn man ugf. Niveau B1/2 erreicht hat) kann man sich aber durchaus der Wirklichkeit stellen und so einen wichtigen Schritt zur Beherrschung der gewählten Sprache durch deren tatsächliche Anwendung machen.
Das für den täglichen Austausch benötigte Vokabular bzw. die Grammatik hierfür sind überschaubar und so stellt sich schnell eine steile Lernkurve ein. Man wird wesentlich souveräner im Sprachgebrauch, beginnt fehlende Vokabeln zu umschreiben, kann über gezielte Rückfragen abprüfen, ob man alles richtig verstanden hat und man wird ganz allgemein spontaner und gleichzeitig gelassener im täglichen Miteinander. On se débrouille!