4 Wochen in Irland

Reportage von

Nachdem ich meinen eigentlichen Lebenstraum - 6 Monate nach Australien zu gehen - wegen Corona erstmal auf Eis legen musste, suchte ich nach einer Alternative. Und somit reiste ich für 4 Wochen auf die grüne Insel Irland. Und ich kann nur sagen: Every cloud has a silver lining! Es war die beste Entscheidung, diese Reise zu machen.

Für meine Sprachreise entschied ich mich für den Ort Galway. Die Schule liegt direkt am Wasser und ich liebe das Meer. Fast jeden Tag sind wir nach der Schule ungefähr 1 Stunde nach Hause zu unserer Gastfamilie gelaufen, weil es ein so schöner Weg war. Ich wohnte mit zwei anderen Studenten des Galway Cultural Institute zusammen bei Rita, der tollsten Gastmutter, die es gibt :) Schon bei meiner Ankunft wurde ich so herzlich empfangen, dass ich gar nicht mehr gehen wollte.

 

Ich habe den Intensivunterricht gebucht und hatte somit 3x 1,5 Stunden pro Tag Unterricht. Der Nachmittagsunterricht war besonders interessant, weil unabhängig von Schulbüchern unterrichtet wurde und die Themen etwas freier waren. Es wurden viele Diskussionen geführt, sodass man sein spoken Englisch gut aufbessern konnte. Aufgrund der Corona-Pandemie durfte die Schule leider keine großartigen Ausflüge oder Veranstaltungen anbieten. Jeden Mittwoch fand dennoch eine Pub-Night im O´Connors Pub nahe der Schule statt. Die Abende waren immer schön und man lernte neue Leute kennen. Kurz vor Halloween gab es zusätzlich noch einen kleinen Film-Nachmittag.

An den Wochenenden haben meine Gastgeschwister und ich mit unseren neuen Freunden Ausflüge in die umliegenden Orte von Galway gemacht. Am ersten Wochenende sind wir mit dem Boot zu den Aran Islands gefahren, haben uns dort Fahrräder gemietet und die Insel erkundet. Nach einer wunderbaren ersten Woche ohne Regen, musste es am Wochenende natürlich in Strömen regnen. Typisch Irland eben. Wir haben uns davon natürlich nicht abhalten lassen und haben einen tollen Tag erlebt.

Aufgrund eines Bank Holidays mitten im Oktober (kein Ire konnte uns wirklich sagen, was für ein Feiertag das war) hatten wir ein langes Wochenende. Diese Zeit haben wir genutzt, um nach Belfast (Nordirland) zu fahren. Nach ca. 5,5 Stunden Busfahrt sind wir endlich angekommen und haben unser nicht so schönes Hostel bezogen. Wir haben einen Ausflug zum Giant´s Causeway gemacht und waren unglaublich begeistert von diesem Naturwunder, welches sich niemand genau erklären kann. Belfast an sich hat uns nicht so sehr gefallen, das Titanic Museum war allerdings das Highlight dieser Tour.

Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, dass die Titanic in Belfast gebaut wurde. So lernt man immer wieder etwas Neues. Das Titanic-Museum hat die Geschichte der Titanic vom Bau bis zur Erkundung des Wracks sehr spannend dargestellt. Das Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Zurück in Galway, lag die nächste Woche Schule vor uns. Man muss wirklich sagen, dass die Schule die Corona-Maßnahmen sehr gut durchgesetzt hat. Wir mussten im Unterricht Maske tragen, es gab ein Einbahnstraßensystem und die Türen standen meistens zum Lüften offen. Galway ist übrigens auch eine sehr schöne Stadt zum erkunden. Das habe ich dann meistens nach der Schule erledigt, wenn ich keine Lust hatte nach Hause zu laufen und lieber den Bus nehmen wollte. Die Busse waren übrigens eine Katastrophe. Gerade am Anfang war man wirklich verwirrt, da die Bushaltestellen keine Namen sondern nur Nummern hatten, in der App aber Namen angezeigt wurden...

An meinem letzten Wochenende haben wir nochmal einen Ausflug in das Nationalpark-Gebiet Connemara gemacht. Mein absolutes Highlight von allem, was ich bisher in Irland gesehen habe! Wir haben an diesem Tag gefühlt mehr Regenbögen gesehen als in meinem ganzen Leben. Die Landschaft war einfach nur atemberaubend. Wir sind den Diamond Hill, einen 400m hohen Berg, hinaufgestiegen und ich war so glücklich als ich oben angekommen bin. Die Aussicht war jede unebene Stufe nach oben wert :)

Am nächsten Tag waren wir bei den Cliffs of Moher. Auch hier gab es wieder ein Busproblem, sodass unsere Gastmutter uns ganz schnell zum Bahnhof bringen musste, damit wir den Bus zu den Cliffs noch erwischen. Gott sei Dank. Hätten wir einen Bus später genommen, hätten wir die Klippen nicht mehr betreten dürfen. Auf unserem Rückweg wurde es so windig, dass wir uns kaum noch vorwärts bewegen konnten und der Zugang zu den Klippen gesperrt wurde. Noch nie in meinem Leben habe ich so einen starken Wind erlebt.

Die letzte Woche war sehr traurig. Immer wieder mussten wir daran denken, dass unsere Zeit in Galway in ein paar Tagen vorbei sein wird und wir unsere neuen Freunde zurücklassen müssen. An unserem letzten Abend haben wir deshalb nochmal gemeinsam einen Film im Kino angeschaut und zusammen gegessen. Man konnte sich in dem Kino den Sitz so zurücklehnen, dass es auch wirklich gemütlich wurde und man gar nicht mehr aufstehen wollte.

Nach 4 wundervollen und actionreichen Wochen habe ich mich sehr alleine gefühlt, als ich in meiner letzten Nacht alleine in Dublin übernachtet habe. Daher habe ich mir dann zum Abschluss noch ein Guiness gegönnt und die letzte Zeit Revue passieren lassen.