Lyon je t'aime!

Reportage von

Lyon - je t'aime !
Wieso mir diese Stadt so sehr ans Herz gewachsen ist und ich am liebsten wieder hin will, verrate ich euch jetzt...

Meine Sprachreise für 3 Wochen im Mai 2019 in Lyon !

Ich war vom 05.05. – 25.05.2019 in Lyon an der Sprachschule Lyon Bleu und habe dort einen Intensivkurs absolviert.

 

Gewohnt habe ich im Séjour&Affaires Apparthotel im Stadtteil Guillotière.

Das Hotel ist in Ordnung. Die Lage ist wirklich perfekt, nahe an der Rhône und der Altstadt.

Zudem gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten in direkter Nähe und die öffentlichen Verkehrsmittel (Metro, Bus und Tram) sind nicht weit. Direkt um die Ecke ist zudem eine der fuer mich besten Baeckerein in Lyon.

 

Allerdings gab es auch ein paar kleine Mankos: Da in den Zimmern eine kleine Kochnische war, roch es immer nach Essen auf dem Flur und es gab leider kleine schwarze Fliegen, die im Badezimmer aus dem Warmwasserboiler kamen. Zudem wurde der Mülleimer im Zimmer nur einmal pro Woche geleert. Auf Nachfrage beim Zimmerservice wurde mir erklärt, dass ich für jede weitere Leerung einen Aufpreis zahlen müsse. Selbst war also die Frau, ich habe meinen Müll dann eben runtergebracht und einfach ein paar Mülltüten gekauft.

Mein Zimmer ging zum Glueck in den Hinterhof, sodass es bei mir ausser abends am Wochenende abends wirklich immer sehr ruhig war.

Die Schule Lyon Bleu ist zu Fuß in ca. 25-30 min. zu erreichen. Ich habe zu Beginn den Bus genommen (ca. 10 min. Fahrt, je nach Verkehrslage), aber morgens durch die Stadt zu laufen hat mir besser gefallen. So kam ich dann auch immer wieder mit Passanten ins Gespräch und konnte das Gelernte direkt anwenden.

Der Weg zur Schule war leicht zu finden und die Begrüßung am ersten Tag war sehr herzlich und zuvorkommend. Ich hatte das Gefühl, immer einen Ansprechpartner zu haben.

Die Kurseinteilung geschah nach einem kurzen Einzelgespräch, in dem persönliche Fragen gestellt wurden und jeder so sein Sprachniveau beweisen konnte.

Leider waren die Kurse teilweise zu groß, sodass nicht jeder immer zu Wort kam.

Die Kursinhalte waren sehr abwechslungsreich und wir haben für das B1 Niveau anspruchsvolle Themen behandelt. Ein Dank geht hier besonders an Alexandra und Amandine, diese Kurse haben mir persönlich viel Spaß gemacht.

Auch der Kurs bei Mihaela war gut, nur war hier die Gruppe viel zu groß, dadurch entstand oft Unruhe und man konnte wenig sprechen und lernen.

Der Unterricht ging taeglich bis 13 Uhr, ich fand das fuer einen Intensivkurs etwas zu kurz, daher habe ich oft nachmittags die freiwilligen Tutorate besucht. Hier war vor allem das Tutorat bei Yin immer besonders gut.

Am Ende des Unterrichts bekam jeder einen Nachweis über den Kurs und das erreichte Sprachniveau. Die Lehrkraefte haben immer wieder schriftliche Tests durchgefuehrt und ausgewertet. Dabei haette ich mir zusaetzlich zu diesem Zertifikat eine Einschaetzung der Lehrkraft gewuenscht. Dies haette in einem kurzen Gespraech oder einer kurzen schriftlichen Zusammenfassung der Leistungen geschehen koennen. Eine Einschaetzung von verschiedenen Seiten waere fuer die weitere Verbesserung der sprachlichen Faehigkeiten sehr wichtig.

Die Freizeitangebote der Sprachschule waren jede Woche ähnlich, aber die Stadtführung am ersten Abend mit Janine war toll. Man konnte viel über Lyon, sowie über die Geschichte  der Stadt lernen. Janine ist gebuertige Deutsche und lebt schon sehr lange mit ihrem Mann in Lyon, sie ist also eine echte Insiderin. Bei ihr zu Hause kann man fuer die Dauer des Sprachkurses auch wohnen (sehr zu empfehlen, da sie einen tollen Ausblick ueber die Stadt hat) und sie bietet jeden Freitag bei sich zu Hause ein authentisches regional gepraegtes Dinner an. Anmelden kann man sich in der Sprachschule. Ich hatte dann am Ende leider keine Zeit teilzunehmen, habe aber mehrfach gehoert, dass es wirklich toll war !

Sie hat uns auch den Tipp gegeben, bei den Bouchons (traditionelle Restaurants mit lokalen Spezialitaeten) auf das Schild anbei zu achten. Es gibt naemlich auch Restaurants, die sich als Bouchon ausgeben, am Ende aber wenig mit der traditionellen Kueche zut un haben.

Ich habe es mir aber nicht entgehen lassen, bei einer Wein- und Käseprobe in einer Vinothek im Stadtteil Croix Russe teilzunehmen. Das war ein sehr interessanter Abend und ich konnte viele neue Begriffe lernen und dabei leckeren französischen Käse und Wein probieren. Unser Gastgeber hat uns erzählt, dass es 350 – 400 Käsesorten in Frankreich gibt, für jeden Tag im Jahr eine andere.

Als kleine Anmerkung: Vielleicht wäre ein Wechsel der Freizeitangebote eine gute Idee, sodass immer wieder neue Dinge angeboten werden. Auch ein paar sportliche Aktivitäten wären interessant gewesen. Auf Nachfrage wurde mir zum Beispiel ein tolles Yogastudio in der Nähe der Schule empfohlen, wo ich in den drei Wochen mehrere Kurse besucht habe.

Alles in allem waren die drei Wochen in Lyon eine tolle und vor allem lehrreiche Zeit für mich. Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Mein Lieblingsplatz war nachmittags und abends das Ufer der Rhône. Hier habe ich viel gelesen und mich mit Freunden getroffen. Ganz besonders schön fand ich dabei immer die Hausboote, die zu Restaurants und Bars umfunktioniert wurden. Absolut einen Besuch wert!

 

Lyon ist eine sehr lebhafte und authentische französische Stadt. Es gibt zwar einige Touristen, aber ich hatte auch immer das Gefühl, ein bisschen vom alltäglichen Leben kennen zu lernen.

Wer also Französisch lernen und gleichzeitig eine tolle Erfahrung in einer wunderschönen und abwechslungsreichen Stadt machen will, sollte auf jeden Fall nach Lyon reisen!

Als Tipp wuerde ich die Seite „Lyon City Crunch“ empfehlen: (https://lyon.citycrunch.fr/) Hier werden jede Woche tolle Events von Kuenstlermaerkten, ueber Ausstellungen, bis hin zu Feiern in verschiedenen Bars und Restaurants vorgestellt. Da findet man immer etwas, was man am Wochenende machen kann.

Besonders zu erwähnen sind die vielen tollen Restaurants in der Stadt. Man kann wirklich jeden Tag mehrmals essen gehen und findet doch immer wieder ein neues Restaurant. Preislich, qualitativ und von der Bandbreite des Speisenangebotes sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Die Auswahl fiel manchmal wirklich schwer!

Eine Erfahrung im Bezug aufs Essen war für mich sehr spannend: In einem Bouchon habe ich Andouillette bestellt, weil es das Tagesessen war. Nun, was ich nicht wusste, Andouillette ist eine Wurst aus Schweinemagen und so roch das Essen dann auch. Ich habe die Beilagen (Kartoffeln und Gemüse) mit der Senfsauce gegessen, aber die Wurst habe ich aufgrund des starken Geruchs und Geschmacks nicht essen können. In Lyon essen viele Menschen sehr gerne Innereien, das war aber für meinen Geschmack dann doch nichts. Also, vielleicht als Tipp: Auf jeden Fall in einem der Bouchons essen gehen, aber vorher prüfen, was man da bestellt. ?