Endlich raus und dem Alltag entfliehen! 3 Wochen durfte ich die Straßen und Unterrichtsräume in Toronto unsicher machen und habe dabei so einiges über die Englische Sprache, andere Kulturen, aber vor allem Kanada gelernt.

Da war ich nun, mein erster Tag in Toronto. Nachdem ich am Vortag recht spät am Pearson Airport in Toronto landete und meinen Weg mit dem UP-Express und der TTC (Toronto Transit Commission) ins Zentrum zu meiner Unterkunft gefunden hatte, wollte ich nur noch schlafen. Zwar war es in Toronto erst 21 Uhr, aber immerhin war es nach deutscher Zeit schon mitten in der Nacht. Daher ging ich recht früh ins Bett und startete dementsprechend sehr früh (um 5:30 Uhr) in meinen ersten Samstag in Toronto.
Wie es sich in einer Metropole gehört, führte mich mein erster Weg direkt nach Downtown. Stadt erkunden stand auf dem Programm. Vor allem aber die zahlreichen Sehenswürdigkeiten zumindest schon mal von außen oder von weitem sehen: Den CN Tower, das Royal Ontario Museum, die Toronto Islands, den Dundas Square, the "PATH", uvm.
Da der erste Hunger nicht lange auf sich warten ließ und ich vermutete auf einen Samstag besonders viel Glück in der Markthalle zu haben, führte mich mein Weg schnell zur St. Lawrence Market.

Eine wunderschöne alte Markthalle, mit diversen Essenangeboten vor Ort, aber auch dem klassischen Marktverkauf von Lebensmitteln für zuhause.
Am zweiten Tag begann mein Tag leider sehr regnerisch, was mich dazu brachte direkt das Royal Ontario Museum auszukundschaften. Denn immerhin ist es dort ja bekanntlich trocken. Das Museum ist vor allem durch seine außerordentlich beeindruckende Architektur zwischen neu und alt bekannt, aber es kann durchaus auch durch seine Ausstellungen aus Kunst, Kultur und Naturgeschichte von innen beeindrucken. Somit war mein Tag vor allem durch das Museum geprägt, aber auch zum weiteren durch die Stadt spazieren blieb noch genug Zeit und glücklicherweise zeigte sich auch doch noch die Sonne.

Am Sonntagabend konnte ich es dann auch kaum erwarten endlich meine Sprachschule zu besuchen. Die ersten zwei Tage in Toronto waren zwar schön, da ich aber ein eigenes Apartment hatte und keine Mitbewohner, wollte ich schnell neue Leute kennenlernen und endlich meine Sprachroutine verbessern.
Und so stand ich auch am Montag recht früh auf, um an meinem ersten Tag um 8:30 Uhr in der Sprachschule mit der Einführungsveranstaltung zu starten. Erfreulicherweise stellte ich schnell fest, dass sich die Sprachschule CES direkt im Herzen von Downtown befindet. Zentraler geht es quasi nicht: Nur einen Katzensprung vom Dundas Square und dem Eaton Center entfernt, aber auch direkt hinter der Toronto City Hall und dem Nathan Phillips Square mit dem Toronto Sign.

In der Schule angekommen, wurde ich zuerst herzlich begrüßt, bevor noch die letzten Formalitäten (wie Reisepass, Einreisegenehmigung, Versicherung und Impfstatus) geklärt wurden. Den Einstufungstest um dem richtigen Sprachniveau zugeordnet zu werden, hatte ich bereits in Deutschland online absolviert, so blieb mir dies an dem Morgen erspart.
Im Anschluss erhielt ich zusammen mit allen weiteren Neuankömmlingen einen Überblick über die CES Sprachschule, die Schulregeln, als auch über Freizeitaktivitäten, bevor wir schließlich in die uns individuell zugeteilten Klassen geführt wurden.
Meine Klasse bestand während der drei Wochen aus 13-16 Leuten (jede Woche kommen und gehen ein paar Schüler). Und nicht nur Toronto an sich hat durch seine multikulturelle Bevölkerung beeindruckt, auch in meinem Klassenraum, trafen viele Nationalitäten aufeinander, was viele Diskussionsrunden wirklich spannend und äußerst interessant gestaltet hat. So hatten ich während meiner Zeit mit deutschen, schweizer, spanischen, tschechischen, mexikanischen, brasilianischen, kolumbianischen, südkoreanischen und japanischen Mitschülern Kontakt.
Der Unterricht bei der CES beginnt regulär um 9 Uhr und besteht aus 2 x 1,5 Stunden Unterricht am Vormittag, wobei hier weitestgehend an der Grammatik gearbeitet wird. Unser Lehrer John hat die zweiten 1,5 Stunden aber auch gerne durch witzige Spiele oder Rätsel aufgelockert, die das Lernen nochmal richtig spaßig gemacht haben.
Wenn man das 20 Stunden Programm bucht, hat man es damit auch schon geschafft und kann um 12:15 Uhr nach Hause. Ich hatte allerdings den 30 Stunden Super Intensiv Kurs gebucht und hatte noch 2 x 1 Stunde am Nachmittag, bei denen der Fokus dann eher auf der Sprache und Diskussionsrunden lagen - also genau das trafen, weshalb ich hier war: Sprachroutine zu bekommen.
Und ehe ich mich versah, war die erste Woche auch schon vorbei und ein diesmal vollgepacktes Wochenende wartete auf mich.
Da der Unterricht Freitags nur Vormittags stattfindet und die 2 x 1 Stunde am Nachmittag entfällt, hatte ich sogar noch einige Zeit am Freitag, die ich bei kaltem, aber dennoch sonnigen Wetter auf den Toronto Islands verbrachte - eine wunderschöne Inselgruppe, die vorgelagert vor Toronto im Lake Ontario liegt.

Am Samstag und Sonntag nutzte ich das Angebot der Sprachschule, die neben einigen selbstorganisierten Aktivitäten auch mit einem Reiseveranstalter zusammenarbeitet, der sich auf Studententouren spezialisiert hat. Das Tolle hierbei ist, dass die Bus-Touren von Gleichgesinnten gebucht werden und ihr auch dort ganz viele Leute kennenlernen könnt, die ebenfalls in Toronto sind, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Das bringt dann direkt auch wieder super Gelegenheit, um etwas mehr Sprachroutine zu bekommen.
So ging es am Samstag für mich in den Algonquin Provincial Park, einem sehr großen Nationalpark etwas nördlich von Toronto gelegen, dessen Mischwälder einst Großteile des kanadischen Bauholz-Bedarfs deckten. Die großen Mischwälder haben mich auch bei der Wahl meiner Tour beeinflusst. Da ich Anfang Oktober zum Indian Summer unterwegs war, wollte ich nämlich unbedingt die Farbenpracht der Wälder sehen. Und was soll ich sagen, ich kam voll auf meine Kosten.

Neben tollen Wanderrouten mit wundervollen Aussichtsplattformen und Museumsbesuchen über die Geschichte und die tierischen Bewohner des Nationalparks, durften wir uns auch einer sehr klassischen Fortbewegungsmethode im Algonquin Park erfreuen: Kanu fahren!

Und da zum Glück keiner ins Wasser gefallen ist oder von einem Bären oder "Moose" überrascht wurde, konnte ich auch meine Pläne für Sonntag umsetzen. Eine weitere klassische Tour wartete auf mich: Eine Fahrt zu den Niagara-Fällen.

Da mir das Wochenende mit dem Reiseveranstalter so gut gefiel, buchte ich Montags in der Sprachschule direkt meinen nächsten Ausflug für das kommende Wochenende. Da das Wochenende ein langes Wochenende war, weil Montags in Kanada der Feiertag Thanksgiving gefeiert wurde (wird in Kanada deutlich früher als in den USA zelebriert), hatte ich sogar einen Tag mehr Zeit und entschied mich zu einer Mehr-Tages-Tour nach Ost-Kanada.
Also verschlug es mich nach einer sehr vollgepackten Grammatik- und Vokabel-Woche am Samstagmorgen wieder zum Busbahnhof. Gestartet wurde zu den Thousand Islands, einer Inselgruppe am Ende des Lake Ontarios, welche auch namensgebend für das Salatdressing ist. Nach einer kleinen Bootsfahrt um die Islands ging es aber auch schon direkt weiter bis nach Quebec.
In Quebec erwartete uns ein wunderschöner Abendausklang in der malerischen Altstadt, aber auch eine sehr interessante historische Stadtführung am nächsten Morgen.

Nachdem wir die spannenden Infos rund um die Gründung Kanadas und die französischen Einflüsse im Osten Kanadas verdaut hatten, ging es auch schon wieder auf den Weg nach Montreal.
In der Millionenmetropole verbrachten wir einen schönen Nachmittag und Abend während wir auf eigene Faust die Stadt und ihre designträchtigen Architekturen bewunderten. Auch das Essen kam hier nicht zu kurz und einige Mitreisende kamen zum ersten Mal in den Genuss von den Spezialitäten Poutine oder Montreal Smoked Beef Sandwiches.
Am nächsten Morgen wartete direkt ein Highlight der Tour auf uns. Ein Spaziergang auf den Mont Royal, den namensgebenden Berg Montreals, der auch heute noch so sehr im Mittelpunkt der Stadthistorie steht, das kein Hochhaus höher als das Gipfelkreuz der Berges in den Himmel ragen darf.

Nachdem wir vom Berg abgestiegen waren, ging es wieder zurück in Richtung Toronto. Doch ein Stop stand noch aus: Ottawa, die Hauptstadt Kanadas.
Hier verbrachten wir den restlichen Nachmittag zwischen den Ständen des ByWard Markets und vor den eindrucksvollem Parlamentsgebäuden.

Das Wochenende verging also wie im Flug und vollgepackt mit ganz vielen tollen Erlebnissen, startete ich am Dienstag in meine letzte kurze Woche Sprachschule.
Diese fand Freitags einen Abschluss in einer kleinen Zeremonie, in welcher den Abgängern Zeugnisse überreicht wurden. Ein schöner Abschluss, für eine noch schönere Reise und Erfahrung.
Danke an das Team der GLS und der CES in Toronto für die tolle Erfahrung und den reibungslosen Ablauf!