Schon seit Jahren träume ich von einer Reise in den nahen Osten. Da ich jedoch keinen richtigen Reisepartner hatte und meine erste Reise dorthin nicht alleine unternehmen wollte, war eine Sprachreise die perfekte Gelegenheit für eine organisierte Reise, die ich trotzdem alleine antreten kann. Da ich ein paar Monate davor schon mit arabisch begonnen habe, fiel meine Wahl auf das kleine Königreich Jordanien. Ein wahrer Glücksgriff, wie sich herrausstellte. Das Land lockt mit einem großen Reichtum an Historie, Kultur und atemberaubender Landschaft.

Ich buchte die Reise ca. ein halbes Jahr im Voraus. Die Anmeldung gestaltete sich als sehr unkompliziert, bei Fragen bekam ich stets schnell Hilfe. Aufgrund des Konflikts im nahen Osten, der sich kurz vor meiner Anreise verstärkte, wurde mir auch angeboten, die Reise zu verschieben.
Am Flughafen wurde ich von einem von der Schule organisiertem Transfer abgeholt, alles klappe wunderbar. In Amman hatte ich ein Einzelstudio mit Selbstverpflegung gebucht, da ich gerne lokal einkaufen gehen wollte. Die Studios befanden sich in einem Gebäude, das nur 2 Gehminuten von der Schule entfernt war und in dem mehrere Mitschüler untergebracht waren. Sie waren simpel, aber ausreichend eingerichtet; bei Problemen war immer sofort jemand zur Stelle und erreichbar.

Die Schule war modern eingerichtet und sehr sauber. In der ersten Woche hatte ich einen Anfänger-Gruppenkurs mit zwei weiteren internationalen Schülern, da ich noch nicht so fit im Alphabet war. Der Unterricht fand Sonntag-Donnerstag von 9-13Uhr statt, danach hatte ich noch eine Stunde Einzelunterricht. In der zweiten Woche wechselte ich zu einem Privatkurs, der dann nachmittags stattfand. Die Lehrerin und die Schulleiterin waren sehr bemüht, mir das passende Unterrichtsmodell zu gestalten (da ich nicht hocharabisch (Fusha), sondern die gesprochene Umgangssprache (Amiya) begonnen und ausbauen wollte). Alle waren sehr sehr nett und immer hilfsbereit und gut drauf. Die Schule kann ich wärmstens empfehlen! Es gibt dort auch eine gute Cafeteria mit leckeren Getränken und Snacks, von welcher man direkt auf die University of Jordan blickt.

Da Jordanien recht klein ist, kann man an den Wochenenden (hier Freitag und Samstag) sowie nach dem Unterricht gut Ausflüge machen, um das Land zu erkunden. In Amman selber gibt es viele Museen sowie die alte Zitadelle und das Amphitheater (beides aus der römischen Zeit), außerdem kann man viele Stunden auf den Souqs der Stadt verbringen, wo man Gewürze, Schmuck, Kleidung, Essen und vieles mehr erwerben kann.

Ich habe mich immer sehr sicher gefühlt, überall bekam man Tee oder Datteln angeboten und wenn man ein wenig arabisch sprechen konnte, waren die Bewohner sehr überrascht und haben sich wahnsinnig gefreut. Die Bevölkerung ist wirklich sehr herzlich.

Die Schule selbst hat ebenfalls Ausflüge und Aktivitäten organisiert, z.B. auch Hennabemalung oder ein tradiotionelles Essen in der Schule mit köstlichen Gerichten aus dem nahen Osten. Kulinarisch kann ich vor allem die überall angebotenen Falafelsandwiches mit Hummus, türkischen Kaffee und frisch gepressten Granatapfelsaft empfehlen!

Am Wochenende haben wir zu 4. eine Tour bei einem, mit der Schule kooperierendem Touristenunternehmen, eine Tour nach Petra und in die Wadi Rum Wüste gebucht. Auf dem Hinweg haben wir einen Badehalt an einem tollen Platz am toten Meer gemacht (bei gemütlichen 40C). Die erste Nacht haben wir in Petra in einem schönen Hotel verbracht, früh am morgem sind wir dann für die nächsten Stunden in der Felsenstadt verschwunden und haben diese gigantischen Bauten auf uns wirken lassen und bei den Beduinen eine Trinkpause gemacht (Achtung jedoch vor Heiratsangeboten, hier sind schon mehrfach Touristinnen in die Falle gelaufen).

Am Nachmittag ging es weiter in ein tolles Camp in der Wadi Rum Wüste mit Kamel- und Jeeptour zu Sonnenauf- und Untergang. Vor Ort gab es einen musikalischen Abend mit Tee in einer Art Beduinenzelt unter dem Sternenhimmel der Wüste. Als wir nach Amman zurückgefahren sind, haben wir noch einen Abstecher in Aqaba am roten Meer gemacht. Dieser Ausflug ist ein absolutes Muss in Jordanien!

Weitere tolle Ausflugsziele sind die Mosaikstadt Madaba, die alte Ruinenstadt Jerash und der Berg Nebu, auf welchem Moses Grab steht und von welchem man einen tollen Blick über „das heilige Land“ hat!
Die zwei Wochen waren für mich sehr bereichernd, ich habe sprachlich auf jeden Fall Fortschritte und Erfahrungen und Erinnerungen fürs Leben gemacht.




Die rot geschriebene Botschaft ist ganz klar und überall vertreten.