Sprachreise in Montpellier

Reportage von

Hallo, ich bin Miro, Englisch- und Deutschlehrer aus Berlin. Ich habe eine sonnige Woche in Montpellier verbracht und dabei viel Französisch gelernt und nette Leute kennengelernt.

Ich habe meinen Kurs an der ILA Schule gemacht. Die Schule befindet sich im Zentrum der Altstadt, ungefähr 5 Minuten zu Fuß von der Place de la Comedie und auch 5 Minuten von dem Studentenheim "Observatoire", wo ich gewohnt habe. Die Schule hat mehrere Gebäude und mein Kurs hat in Rue Joan Molin stattgefunden, in einem alten"hotel particulaire" mit wunderschönem Foyer. Die Klassenzimmer waren zwar klein aber hatten Klimaanlage und waren technisch gut ausgestattet.

Ich war im Studentenheim "Observatoire" untergebracht. Der Vorteil von dieser Unterkunft ist, dass es nur 5 Minuten zu Fuß von der Schule entfernt ist. Die Zimmer sind klein aber haben einen Kühlschrank und kleine Küche. Der Nachteil ist, dass es keine Klimaanlage gibt, und im August ist es in Montpellier sehr heiß (35 Grad am Tag, 30 Grad in der Nacht). Es war schwer zu schlafen.

Mein Intensivkurs fand morgens von 8:45 bis 13 Uhr statt. Zusätzlich hatte ich noch an drei Tagen Kurs am Nachmittag. Die Schule bietet auch jeden Tag Aktivitäten, die manchmal kostenlos sind. Ich empfehle die Stadtführung durch die alte Stadt am Montag, um sich mit der Stadt und der Geschichte vertraut zu machen. Außerdem habe ich an dem Ausspracheworkshop (atelier phonetique) teilgenommen, der auch kostenlos war. Die anderen Aktivitäten waren "Brettspiele", Boat Party, Piknik und Reise nach Pezenas (die sogenannte "Molliere Stadt"). Diese Reisen und die Boatparty musste man zusätzlich bezahlen.

Die Altstadt ist einfach wunderschön. Kleine Straßen, in denen man sich leicht verläuft, viele Restaurants, Bars, Straßenmusiker... Einfach charmant! Es war überraschend für mich, dass es in Montpellier nicht zu viele Touristen gibt, obwohl es eine so schöne mediterrane Stadt ist und der Strand ist auch in der Nähe.

Es gibt viele Strände in der Nähe von Montpellier aber für die Leute, die auf den öffentlich Verkehr angewiesen sind, ist der Strand "Plage du Grand Traverse" am einfachsten zu erreichen. Man nimmt den Tram 3 vom Bahnhof St Roche, Richtung Étangs de l'Or. Von da nimmt man einen Bus (la navette des plages) direkt bis zum Strand. Der letzte Bus vom Strand zurück in die Stadt fährt um 21:45. Man muss kein neues Ticket für den Bus zahlen. Man nutzt das Straßenbahnticket, das man einfach per App kauft.

In der Stadt gibt es viel zu erkunden und man kann viel Kultur genießen. Ich empfehle das Museum Fabre, das eine sehr gute permanente Ausstellung hat (Werke von Klassikern wie Cabanel, Courbet, David, Ingres, Delacroix aber auch die moderne Kunst von Pierre Soulages and Simon Hantai sind da zu sehen). Es gibt immer eine Sonderausstellung, diesmal war das Jean Hugo, der Enkel von Victor Hugo.

Dieses Gemälde von Cabanel Namens "Höllensturz" oder "Fallen Angel" ist wirklich ein Meisterwerk.

In der Altstadt gibt es viele second-hand Läden, wo man gut Klamotten shoppen kann und im Buchladen "Gibert Montpellier" auf 3 Etagen hat man eine große Auswahl an neuen und gebrauchten Büchern.

In der Galerie "La Panaacee (MO.CO)" kann man sich zeitgenössische Kunst anschauen und der Eintritt ist frei. Sehr interessant ist es, dass es an diesem Ort jeden Mittwoch ein Sprachen-Meetup organisiert wird, wo sich viele Leute aus verschiedenen Sprachschulen in Montpellier treffen, um einen Sprachaustausch zu ermöglichen. Dahin kommen auch viele Franzosen, mit denen man sich sehr spontan auf Französisch unterhalten kann.

Zum Frühstücken empfehle ich die Supermärkte, wie Monoprix oder Carrefour, wo man billiger Croissants und "pan au chocolat" kaufen kann als in einer Bäckerei (boulangerie). Ein gutes Restaurant, das ich empfehlen kann, befindet sich im Innenhof vom dem Turm Observatoire. Der Innenhof ist wunderschön und die Preise sind nicht zu hoch. Und man muss nicht den Tisch in Voraus buchen. Bon Appetit!