Irland stand schon lange auf unserer Reise Wunschliste und unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Wir haben uns sehr wohl gefühlt: Freundliche Menschen, interessante Gespräche, wunderschöne Eindrücke und immer eine frische Meeresbriese.

Anreise: Mit Aer Lingus geht es bei strahlendem Sonnenschein von Berlin Tegel nach Dublin Airport. Die Begrüßung durch die Crew erfolgt ausschließlich in Englisch. Yippi, English-speaking environment right from the start! Aber was war das? Ach so, alles noch einmal in Irish/Gaelic, nix verstanden.
Und immer die Frage: “What's the CRAIC?“ Was wird des Rätsels Lösung sein? Maybe, “a great CRAIC“?
Soft landing in Dublin. Auch auf dem Flughafen zweisprachige Beschilderung. Zum Glück hatten wir uns für den Englisch und nicht den Gälisch Kurs entschieden.
Jetzt noch eine 3-stündige Inselquerung mit dem GObus, kurze City Impressionen Dublin inklusive.
Dublins Uferpromenaden mit den vieIen kleinen Brücken rufen Erinnerungen an St. Petersburg wach... Ansonsten für die Inselgruppe typische Pub und Café Kultur und einem Mix aus historischer und moderner Architektur.
Am späten Nachmittag gibt es “A very warm welcome“ im Haus unserer Gastgeberin. Nach einem kurzen Kennenlernen starten wir einen abendlichen Spaziergang Richtung Atlantik und sind von Galway überrascht: eine riesige Strandpromenade, gepflegte Häuschen und eine angenehme Atmosphäre. Wir freuen uns auf morgen.

Erster Tag: Mit dem rot-weißen GCI Doppeldecker Bus geht es vom Haus der Gastmutter direkt bis zum GCI - dem Galway Cultural Institute.
Die große Mehrheit der Studenten ist sehr jung, wir beiden “Bildungsurlauber“ sind im Moment die Ausnahme. Wir haben das gute Gefühl, das ist für alle absolut o.k.
Im GCI erwarten uns eine sehr gut vorbereitete orientation session, bestens strukturierte, qualitativ anspruchsvolle Unterrichtseinheiten, zusätzliche Lernangebote in der Schule und ein interessantes Programm im Anschluss, d.h. nach 15.00.
Von der Cafeteria mit kleinem, aber feinem Angebot und Aussicht auf die Galway Bucht ganz zu schweigen. You couldn't ask for more.
Wir genießen die heutige zusätzliche conversation class im nahegelegen Café “The Nest“ mit Studenten aus Mexiko, Italien, Frankreich und der Schweiz. Mmmh, heiße Schokolade mit schmelzenden Marshmellows bietet die Nahrungsergänzung für den ersten aufregenden Tag in Galway.
Auf unserem Heimweg laufen wir durch den Circle of Life gleich neben der “Prom“ / Salthill Promenade. Dieser kleine Park ist wunderschön. Das beeindruckende daran ist jedoch, dass er Organspendern und deren Familienangehörigen gewidmet ist, um das Engagement der Spender zu würdigen und den Angehörigen einen Ort der Erinnerung zu bieten. Ich war sehr beeindruckt und finde es bewundernswert, dass solch ein Ort im Prinzip mitten im Trubel des Stadtlebens seinen Platz gefunden hat.
Auf dem Heimweg können wir den Sonnenschein und die herrliche Aussicht auf Salthill Bucht weiter genießen.

Das GCI liegt direkt an der Prom und hat einen unverbauten Blick zum Meer.

Zweiter Tag: Haben wir ein Glück: überwiegend Sonnenschein. Pausen im GCI werden auf der Terrasse der Cafeteria verbracht.
Studenten aus Brasilien, der Schweiz, Mexiko und Frankreich geben alles, auch ihren Humor; die Themen sind vielseitig und interessant und die Zeit im Klassenzimmer vergeht wie im Flug.
Am Nachmittag steht ein geführter Stadtrundgang durch die historische Altstadt von Galway auf dem Programm. Wir erleben eine lebendige Fußgängerzone, kleine lokale Läden, Pubs und Cafés.
Für unseren Weg nach Hause wählen wir heute den Coastal Path. Das hat sich gelohnt: Wundervolle Aussicht, eine frische Meerebriese und ein Gefühl von Urlaub.
Heute gibt es Irish Stew, mmh, yummi.

Der Stadtkern von Galway stammt aus dem Mittelalter.

Die Pubs sind urgemütlich. Hier ein Beispiel mit wahrlich sakralem Charakter.

Vierter Tag: Yesterday was quite busy. GCI pub night im O'Connells @21:00!!! Schaffen wir das noch nach dem langen Unterrichtstag? Ja doch, das schaffen wir und genießen einen unbeschwerten Abend bei einem frisch Gezapften in einem irischen “beergarden“! Neben “kindergarden“ hat nunmehr wohl auch dieses kulturell wertvolle deutsche Wort seinen Weg ins Angelsächsische gefunden.
Auch hier wieder die Frage: What's the CRAIC?
Trotz des nächtlichen Ausflugs gestern verging der heutige Tag im GCI wieder wie im Flug. We were over the hump, anyway - Die Wochenmitte hatten wir ja sowieso schon geschafft...
Dazu herrlicher Sonnenschein....

Sechster Tag: It' s fantastic! We are having our first day off. And believe me, we have deserved it. Einen weiteren Pub Besuch gestern mit unseren Mitstudenten haben wir problemlos überstanden, ebenso den Test der Woche am Vormittag.
Nun können wir heute das Wochenende genießen, gleich morgens geht es mit einem tollen, landestypischen Frühstück im Haus unserer Gastgeberin los.
Bei einem Bummel durch die quirlige Altstadt von Galway macht uns die Suche nach Mitbringseln für die Lieben daheim richtig Spaß. Die aus dem Mittelalter stammenden Gässchen sind eine coole Kulisse für Straßenmusiker, die fast an jeder Ecke dem Vorbild von Ed Sheeran folgen möchten. Wir drücken die Daumen.

Siebenter Tag: Sonnenschein ohne Ende. Über GCI haben wir eine Tagestour zu den Cliffs of Moher gebucht, was uns einen Rabatt bescherte. Im Grunde fahren wir “einfach“ zum anderen Ufer der Galway Bucht. Ah, endlich sehen wir mal, wie es auf dieser Seite aussieht. Unser Busfahrer erklärt uns, dass wir auf dem “Wild Atlantic Way“ sind, mit ca.1.600 km eine der längsten Küstenstraßen Europas.
Wir reihen uns ein in die 1,6 Mio Besucher, die die Cliffs jedes Jahr besuchen. An einem so schönen Tag wie heute ist es natürlich sehr voll, aber dennoch sehr, sehr schön: fantastischer Ausblick, jede Menge begeisterter Menschen, frische Luft und Sonnenschein. Simply breathtaking.
Unser Busfahrer erklärt uns die Landschaft, die hier Burren heißt und unterirdische Flussläufe, temporäre Seen(turloughs) und Höhlen (caves) aufweist. Alles wirkt weitläufig und very Irish with little cottages, some of them even with thatched roofs, sheep and cattle.
Außerdem durchfahren wir das Gebiet Irlands, das die meisten Burgruinen bietet. Ja, das ist das ländliche Irland wie wir es von Postkarten kennen.
Selbst eine Urlaubsoase wie Doolin wirkt hier romantisch und verschlafen.
Our bus driver really is gorgeous. He explains Irish peculiarities, e.g. a Galway hooker, which means a specific type of local boat. Moreover, he plays Irish folk music to give us the chance to enjoy and relax.
We had a great day out. Dunguaire castle - our last stop - offers medieval buffets, which we will miss this time, unfortunately.

Achter Tag: OMG, back to school again.... Alles halb so schlimm... Neue Themen, neue Mitschüler.. There's lots to talk about ... Und die Zeit im GCI vergeht wieder wie im Flug.
Nachmittags steht auch an diesem Montag wieder ein Minirundgang durch Galway auf dem Programm. Dieses Mal geht über die Prom bis Black Hill, wo es heißt “Kick the wall“.
Einer alten Tradition nach nutzten die Frauen in Salthill die Zeit, die ihre Ehemänner zum Fischen auf See verbrachten, um bei einem Spaziergang über die Prom über sie zu tratschen und zu klatschen und ihrem Frust mit einem Fluch und einem kräftigen Tritt gegen die Mauer Luft zu verschaffen.
Wir alle hatten unseren Spaß.
Heute ruft der Rotary Club an dieser Stelle auf, durch eine Spende aktuelle lokale Programme auf den Weg zu bringen “to kick-start them“

Oh je, letzter Tag: Why on earth time passes by so quickly?! Ja, die zweite Woche unseres Bildungsurlaubs verging noch schneller als die erste, obwohl oder gerade weil wir versucht haben, jeden Moment auszukosten: sei es beim Spaziergang auf dem wunderschönen Weg entlang des Atlantik, sei es bei stürmischem oder regnerischem Wetter, im Sonnenschein oder mit voller Begeisterung bei Sonnenuntergang, beim Bummel durch die Altstadt von Galway oder beim leckeren Abendessen bei unserer lieben Gastmutter...
Die traditionelle GCI Pub night am Mittwoch und eine sehr interessante und mit viel persönlichem Engagement des frisch gebackenen Unternehmers geführte Tour durch die Poitin Destille (traditionell irischer klarer Schnaps) haben uns irische Lebensweise, Tradition und Kultur vor Ort erleben lassen. Dabei haben wir erstaunlicherweise auch jede Menge über Torf und Wildkäuter auf der Insel gelernt und gehört, dass MICIL irisch für Michael ist.
Last but not least, finde ich wichtig zu wissen, dass die Sprachschule in Galway nicht zufällig Galway Cultural Institute heißt, was sich u.a. auch an der liebevollen Ausgestaltung der Flure und Klassenräume, die z.B. nach irischen Schriftstellern benannt sind, zeigt. Neben dem Training in der Fremdsprache spielt die irische Kultur eine wichtige Rolle im GCI Programm Angebot.
In der cultural lesson on Irish Slang haben wir uns u.a. auch intensiver mit “What's the CRAIC?“ beschäftigt und erfahren, dass dieses Idiom in der Tat typisch irisch ist und es einige Varianten der Anwendung gibt, z.B. im Sinne von “How are you? What's up? Anything funny?“
Weitere Beispiele? Fahrt einfach nach Galway und findet es heraus. Dann erfahrt ihr auch, was “bowsies“ und “knocker“ sind. It'll be great fun, for sure.

InfoTafel Irish Writers.

Goodbye Galway.