5 Wochen Sommer und Französisch in Montpellier

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Nach der Pandemie wollte ich unbedingt aus meinem stressigen Uni-Alltag heraus und nebenbei noch etwas Neues lernen. Deshalb hat es mich im September und Oktober für insgesamt fünf Wochen nach Montpellier verschlagen. In der Zeit habe ich mein Französisch um ein ganzes Sprachniveau verbessern können, wundervolle Freund:innen aus aller Welt gefunden und mich persönlich weiterentwickelt - Erfolg auf ganzer Linie, sozusagen :)

Montpellier - wie, wo, was? 

Zugegeben: wenn man an Frankreich denkt, ist Montpellier nicht unbedingt das erste, was einem in den Sinn kommt. Dabei ist Montpellier eine Stadt voller Möglichkeiten: Als eine der lebendigsten Studierendengegenden in Frankreich steht sie nie still. Egal, zu welcher Uhrzeit man unterwegs ist, immer ist überall etwas los, ob eine Gruppe tanzender Menschen unter dem Arc de Triomph, Straßenkünstler:innen im Parc de Peyrou oder in den vielen kleinen Crêperien und Bars in der Altstadt. Aber auch kulturell hat die Stadt Einiges zu bieten. Und das Beste: Der Strand ist auch in weniger als 50 Minuten mit der Tram zu erreichen. Ein kleines Paradies und damit der perfekte Ort für einen Sprachaufenthalt. 

Mittendrin, nur einen Katzensprung vom Stadtcenter entfernt, befindet sich die Sprachschule ILA. Ich habe mich für einen Standardkurs entschieden, hatte also jeden Wochentag von 9:00 - 12:15 Uhr Französischunterricht. So blieb noch genug Zeit, um am Nachmittag die Gegend zu erkunden und nebenbei auch noch etwas für die Uni zu schaffen.

Und das Französischlernen so? 

Zur Sprachschule kann ich eigentlich nur sagen, wie begeistert ich war. Ich habe während meiner fünf Wochen drei verschiedene Lehrer:innen gehabt und habe mich bei allen sehr gut aufgehoben gefühlt. Die Atmosphäre in den Kursen war sehr entspannt. Fehler können und sollen gemacht werden, denn nur so lernt man auch. In der ersten Woche war es teilweise noch schwierig, die Lehrer:innen zu verstehen, aber spätestens nach dem ersten Wochenende hatten sich meine Ohren an das Französische gewöhnt und es fiel mir immer leichter. Generell war es einfach super cool, zu sehen, wie ich mich jeden Tag verbessert und einfach ein ganz anderes Verständnis für die Sprache entwickelt habe. Am Ende meiner Zeit habe ich sogar mal auf Französisch geträumt (und einen Schaffner am Bahnhof in Karlsruhe auf Französisch nach dem Weg gefragt, ups).

In der Mittagspause bin ich mit den anderen Sprachschüler:innen oft etwas essen gegangen, aber besonders am Abend und am Wochenende stand eigentlich immer etwas an - Barhopping, Clubbing, entspanntes Sunsetwatching im Park oder eine Kochsession in der Residence. Wenn ihr euch also Sorgen darüber macht, keine anderen Leute kennenzulernen, kann ich euch beruhigen: In der Sprachschule sind alle auf neue Freundschaften aus und eigentlich immer bereit, etwas zu unternehmen. Von 17- bis über-50-jährigen ist in den Kursen alles dabei, wobei der Durchschnitt während meines Aufenthalts ungefähr bei 23 Jahren lag. 

Und nach der Schule?

Die Schule bietet auch eine Menge Freizeitaktivitäten an. Einige davon sind gratis, aber für die meisten muss man zahlen. Dazu gehören zum Beispiel Gruppenausflüge in nahegelegene Orte wie Aix en Provence, die Camargue oder St. Guilhem Le Desert (ein super schönes Dorf, das einen Besuch auf jeden Fall wert ist!). Ich habe den Ausflug in die Camargue mitgemacht, bei dem wir sogar einen Ausritt durchs Wasser gemacht und Flamingos gesehen haben. Das war super schön!

Trotzdem muss dazu aber auch gesagt werden, dass die Ausflüge nicht unbedingt günstig sind. Oft haben wir als Gruppe deshalb einfach unabhängig von der Schule Ausflüge gemacht. Empfehlen kann ich Sète, ein kleines Fischerdorf mit super schönen Klippen und Stränden, die Calanques in Marseille zum Wandern und das Aquädukt am Pont du Gare. Das Gute an Montpellier ist, dass die Zugtickets am Wochenende für Menschen bis 25 Jahre teilweise nur 1€ kosten. So ist es echt easy, die wunderschöne Gegend zu erkunden. 

Gastfamilie, Residence oder lieber etwas ganz anderes? 

Dann zu meiner Unterkunft: die Residence ILA. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich dort sehr wohlgefühlt und war auch froh, in der Residence so viele liebe Menschen kennenzulernen. Die Zimmer haben mit einem Schreibtisch, einem Schrank, einem Regal, einem Nachttisch und einem eigenen Bad auf jeden Fall alles, was man braucht und es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre man auf Klassenfahrt. Trotzdem muss man sich darüber bewusst sein, dass man sich die Küche mit ungefähr 16 Menschen teilt und dass es dementsprechend auch mal sehr dreckig sein kann. Wer sich damit unwohl fühlt, sollte also eher eine Gastfamilie oder eine andere Residence wählen. Generell sind die Zimmer in der Unterkunft alle sehr unterschiedlich, deshalb kann ich euch nur sagen: Wenn euch etwas an eurem Zimmer oder sonst der Unterkunft stört, sprecht es am besten direkt in der Schule an. Die Mitarbeitenden bei ILA sind immer sehr hilfsbereit und darauf bedacht, dass es allen gutgeht.

Fazit

Insgesamt kann ich sagen, dass mich die Zeit in Montpellier sehr geprägt hat und ich unheimlich dankbar für die Erfahrung bin. Am Ende wollte ich überhaupt nicht mehr nach Hause, weshalb aus meinen eigentlich geplanten vier Wochen auch fünf wurden. Ich bin selbstbewusster mit meinem Französisch geworden, habe zahlreiche wunderschöne Sonnenuntergänge angeschaut, eine Menge Crêpes gegessen und einfach sehr viel Spaß gehabt. 

Wenn ihr Lust auf ein Abenteuer und auf eine persönliche Herausforderung in einer wunderschönen (und vergleichsweise günstigen) Stadt habt, kann ich euch eine Sprachreise mit GLS nach Montpellier nur empfehlen! :) Und falls ihr noch weitere Fragen zu Montpellier oder ILA habt, könnt ihr mir gern auf Instagram (@louliest) schreiben. 

PS: Auf der GLS Website findet ihr eine Beschreibung aller Französischkurse in Frankreich