Hallo! Wenn Sie mehr über meine 2 Wochen Russischintensivkurs in Riga erfahren wollen (inklusive meiner persönlichen Empfehlungen), dann lesen Sie gerne weiter :)
Hallo! Da Sie sich dafür entschieden haben auf diese Reportage zu klicken kann ich wohl davon ausgehen, dass Sie daran interessiert sind, wie meine 2-wöchige Sprachreise nach Riga so abgelaufen ist. Dies lässt sich zunächst ganz grob zusammen fassen: lehrreich, ereignissreich und dennoch entspannend.
Nun aber genauer: Ich saß an einem sonnigen Vormittag Mitte Juli diesen Jahres (2017) das erste Mal alleine in einem Flugzeug. Auf dem Weg nach Riga. In eine zur Hälfte russischspachige Stadt in Lettland. Da mein Russisch sich gerade mal auf einem zaghaften A1 Niveau befand, war ich zunächst sehr aufgeregt. Diese Aufregung verstärkte sich, als ich gegen Nachmittag des selben Tages mein erstes rein-russisches Gespräch mit meiner Vermieterin halten musste. Viele Sachen verstand ich einfach noch nicht direkt beim ersten Mal Hören und deshalb musste die Kommunikation zeitweise über Gesten und das Zeigen von Gegenständen funktionieren. Dennoch hatte ich am Ende alles Wichtige verstanden und wusste nun über die Do's und Don'ts in meinem Apartment Bescheid.
Wie hilfreich so ein Apartment direkt über der Sprachschule sein konnte, erfuhr ich schon in den darauffolgenden 2-3 Tagen. Die Anderen hatten alle einen Anfahrtsweg von ca. 30-45 Minuten und mussten deshalb sehr viel früher aufstehen als ich. Außerdem traf man sich nachmittags oder abends zu selbst organisierten Treffen häufig auch an der Sprachschule. Das waren also meine Vorteile. Ein Nachteil allerdings war, dass man weniger auf Russisch sprach, da man sich nicht mit einer Gastfamilie verständigen musste und die am häufigsten gesprochene Sprache bei Aktivitäten außerhalb der Schule meist doch Englisch war.
Alles in allem war ich aber sehr zufrieden mit meinem Apartment. Man hatte alles was man brauchte inklusive Waschraum und Staubsauger. An einen Föhn muss man allerdings selber denken, sollte man einen brauchen.
Die Sprachschule ist klein, aber dafür auch sehr familiär. Jeder kennt jeden und dennoch war es sehr einfach als Neue Teil der kleinen Community zu werden. Alle waren sehr offen und oft sehr interessiert an den Kulturen der Anderen. Das Ergebnis waren häuftig sehr interessante Gespräche über die Eigenheiten und Unterschiede der Kulturen. Das einzig Negative ist, dass das Freizeitrogramm der Sprachschule häufig ausgefallen ist, da sich zu wenige angemeldet hatten. Da die Sprachschule aber direkt im Zentrum der Stadt liegt und man auch privat überall alleine hinlaufen konnte (außer an den Strand und zum Ethnografischen Freilicht Museum) stellte das kein großes Problem dar. So erkundete ich teils auf eigene Faust und teils mit meinen neuen Freunden die Altstadt Rigas inklusive der schönen Parks und der Freiheitsstatur, das Schokoladenmuseum, die Insel Kipsala, den Stadtkanal und noch vieles mehr.
Meine absoluten Favoriten waren die Lettische Nationalbibliothek, die Schwarzhaupthäuser und die Syline Bar, von der aus man einen fantastischen Blick über die ganze Stadt hat.
Nicht empfehlen würde ich allerdings den Touristenstrand Jurmala. Er ist im Vergleich zu anderen, nicht so bekannten Stränden in der Umgebung Rigas einfach viel zu voll. Es finden sich sehr leicht bessere Alternativen.
Neben den Stränden befindet sich auch noch das Ethnografische Freilichtmuseum außerhalb der Stadt. Dieses besuchte ich und erlebte dort, wie die ältere lettische Kultur wiederbelebt wurde. Es ist ein tolles Erlebnis gewesen, traditionell lettische Speisen zu kosten und traditionelle Handwerkskunst hautnah miterleben zu können. Sehr zu empfehlen!
Nun aber zurück zum lehrreichen Teil meiner Sprachreise. Insgesamt verbesserte ich mich von A1 zu A1+ innerhalb von nur 2 Wochen. Darüber hinaus lernte mein Gedächtnis aber auch, die russische Sprache in Alltagssituationen aufzunehmen und zu verstehen. Vorher hatte das irgendwie nicht so ganz funktionieren wollen. Mein Kurs war sehr klein und bestand neben mir aus nur 3 weiteren Personen. Einer Amerikanerin, einer Schwedin und einem Schweizer. Wir verstanden uns alle sehr gut und lernten uns durch unsere gemeinsamen Russischübungen viel besser kennen. Die Lehrerin war sehr nett und brachte uns neben der russischen Sprache auch vieles über die russische Kultur bei.
Neben diesem Standardkurs hatte ich, wie so gut wie alle anderen auch, noch den Intensivkurs dazu gebucht. Dieser ist sehr zu empfehlen, da man 1. in eine etwas andere Gruppe kommt und noch andere Leute kennen lernt und 2. mehr redet als im Standardkurs. Nach einem langen Tag (also mit Intensivkurs am Nachmittag) bin ich meistens noch ins Teehaus im Park gegangen und habe dort etwas entspannt. Dort kann man sich in der oberen Etage in Kissen einkuscheln und die anderen Leute draußen beobachten. Es ist auch ein sehr guter Ort zum Lernen! :)
Mit all diesen Aktivitäten beschäftigt, verflogen die 2 Wochen wie im Flug. Zuletzt musste ich meiner Vermieterin noch die Schlüssel des Apartements übergeben, bevor ich zum Flughafen aufbrechen konnte. Dies tat ich und verstand darüber hinaus fast alles was sie sagte. Gut, meistens erkannte ich nur einige Wörter und konnte anhand von denen und dem zugehörigen Kontext auf das Gesagte schließen. Dennoch war das Gespräch ein kleines Erfolgserlebnis und zeitgleich ein toller Abschluss meiner Sprachreise.
Allen die Russisch gerne ohne Visum lernen würden, würde ich Riga als Stadt sehr empfehlen. Obwohl man in Lettland ist bekommt man schon sehr viel Russisch zu hören und bekommt auch ein paar Fetzen der russischen Kultur hautnah mit. Darüber hinaus ist die Stadt sehr klein und es ist einfach sich darin zurecht zufinden. Auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist sehr einfach - und günstig! Eine gute Stadt, um seine ersten Erfahrungen in einer russischsprachigen Umgebung zu machen!